Kochmesser im Vergleich der Stiftung Warentest
Messer gibt es viele. Allerdings sollte man für jeden Zweck, das richtige Messer besitzen. Wer schon einmal Brot mit einem Fleischmesser geschnitten hat, der weiß wieso das so wichtig ist. Das gilt natürlich auch fürs Kochen. Deshalb gibt es auch spezielle Kochmesser, die eigens für diesen Zweck entwickelt wurden. Dabei unterscheidet man zwischen unterschiedlichen Typen. Die gebräuchlichsten sind klassische Kochmesser mit spitz zulaufender Klinge, japanische Santokus mit kürzerer Klinge und Keramikmesser. Angesichts der breiten Auswahl an Kochmessern, ist es für einen Verbraucher natürlich sehr schwierig, die Spreu vom Weizen zu trennen: Hier kann nur ein Kochmesser Test helfen. Einen solchen stellen wir Ihnen natürlich zur Verfügung. Dabei halten wir uns wie gehabt an die Ergebnisse und Testabläufe der Stiftung Warentest, da diese uns einfach immer wieder überzeugen konnten.
Kriterien und Gewichtung beim Kochmesser Test
Die unterschiedlichen Kochmesser wurden 2014 von der Stiftung Warentest getestet. Bewertet wurde nach 3 unterschiedlichen Kriterien. Das sind zugegebenermaßen nicht allzu viele. Sie reichen aber vollkommen aus, um alle wichtigen Punkte abzudecken. Am stärksten gewichtet wurde dabei das Kriterium „Schneiden, Wiegen, Hacken“ mit 60%. Dieses Kriterium umfasst also die Funktion. Doch diese ist natürlich noch längst nicht alles, was ein wirklich gutes Kochmesser ausmacht. Ein solches sollte nämlich auch möglichst lange haltbar sein, weswegen die Haltbarkeit mit 30% gewichtet wurde. Die restlichen 10% entfielen auf die Reinigung. Diese konnte übrigens nicht zur Abwertung führen und nahm somit eine eher geringfügige Rolle ein.
Schneiden, Wiegen, Hacken
Haltbarkeit
Reinigen
Kochmesser im Vergleich
© Stiftung Warentest Ausgabe (12/2014)
Wie die Kochmesser im Vergleich der Stiftung Warentest abschnitten
Es wurden insgesamt 20 Kochmesser getestet. Davon konnten ganze 13 gut abschneiden. Ein sehr gutes Qualitätsurteil, konnte jedoch keines der Kochmesser erzielen. Dafür gab es aber auch kein wirklich schlechtes Qualitätsurteil. Die restlichen 7 Kochmesser erzielten ein Befriedigend. Die Spülmaschineneignung scheint allerdings ein Problem darzustellen. Selbst der Testsieger unter den klassischen Kochmessern, konnte in diesem Aspekt nicht überzeugen. Bei vielen Modellen entfiel sogar die Bewertung, da der Hersteller von Anfang an angegeben hat, dass das Kochmesser sich nicht für die Spülmaschine eignet. Im Grunde kann man das auch als schlechte Bewertung sehen, selbst wenn es nicht in das Urteil eingeflossen ist.
Was ein gutes Kochmesser ausmacht
Kochmesser sollten Arm und Hand möglichst entlasten. Das ist gerade dann wichtig, wenn lange und intensiv gearbeitet wird. Unter anderem einer der Gründe, weswegen Berufsköche so großen Wert auf ordentliche Kochmesser legen. Des Weiteren sollte ein Kochmesser gut ausbalanciert sein. Das sind allerdings nur einige Anforderungen. Generell kann man nur dann von einem guten Kochmesser sprechen, wenn dieses sehr vielseitig ist und die Endverarbeitung von Nahrungsmitteln ermöglicht. Somit ist nicht nur das Schneiden wichtig, sondern auch andere Aspekte wie z. B. das Stechen von Geflügel. Die Kriterien und Testabläufe der Stiftung Warentest sind so angepasst, dass möglichst alle wichtigen Eigenschaften eines Kochmessers überprüft wurden.
Teure oder günstige Kochmesser?
Der Preis nimmt eigentlich immer eine wichtige Rolle ein, wenn es um den Kauf eines Produkts geht. Kochmesser sind hier keine Ausnahme. Doch wofür sollte man sich entscheiden? Sollte man eher zu einem teuren oder günstigen Kochmesser greifen? In der Regel kann man hier durchaus sagen, dass hochwertige Produkte eher teuer sind. Unter 50 Euro wird man eigentlich kein wirklich gutes Kochmesser finden können. Im Preisbereich von 50 bis 100 Euro gibt es aber durchaus gute Kochmesser. Wer etwas besonders edles sucht und dafür bereit ist ordentlich Geld auszugeben, kann sich auch in der Preiskategorie von 100 bis 200 Euro umschauen. Hier gibt es (wie zu erwarten) einige richtige Knüller.
Kochmesser Pflege – das sollten Sie beachten
Damit ein Kochmesser möglichst lange hält, sollte man dieses immer gut pflegen. Besonders wichtig ist dabei, dass man das Kochmesser schärft und schleift. Zum Schärfen greift man auf Wetzstahl zurück, während das Schleifen am besten mit einem Schleifstab durchgeführt wird. Dabei sollte man allerdings beachten, dass die Arbeit sorgfältig und bedacht getätigt werden muss. Ansonsten kann sich der Vorgang kontraproduktiv auswirken. Sollte man sich das Schärfen und Schleifen nicht zutrauen, empfiehlt es sich YouTube Videos hierzu anzuschauen. Ebenso sollte immer möglichst darauf geachtet werden, dass man auf den richtigen Untergründen schneidet. Empfehlenswert sind dabei beispielsweise Holzbretter. Nach dem Benutzen eines Kochmessers, selbst wenn kaum Verunreinigungen erkennbar sind, sollte man dieses immer reinigen. Da sehr viele Kochmesser nicht spülmaschinengeeignet sind, muss man hier meist selbst Hand anlegen. Am besten mit Spülmittel und warmem Wasser. Dabei gilt es natürlich aufzupassen, dass man sich nicht verletzt. Das kann beim Waschen nämlich sehr schnell passieren. Sollte man sich ein gutes Kochmesser gekauft haben, empfiehlt es sich auch gleich einen Messerblock zu besorgen. Ein solcher ist nämlich die ideale Wahl, wenn es um eine langfristige Aufbewahrung geht.
Kochmesser dieser Marken wurden getestet
Stiftung Warentest hat Kochmesser von 17 unterschiedlichen Marken getestet. Einige Hersteller davon dürften wohl jedem bekannt sein. So waren beispielsweise auch Ikea, Fackelmann und Tupperware unter den Kandidaten. Von den meisten Marken wurde dabei jeweils ein einzelnes Produkt getestet. Lediglich bei Chroma, WMF, Wüsthof und Zwilling, gab es jeweils 2 getestete Produkte. Das beste klassische Kochmesser entstammt dabei aus dem Hause Böker. Das beste Santoku Messer war von Kai und ist ein Produkt der Tim Mälzer Serie. Sieger unter den Keramikmessern war ein Modell von Kyocera.
Liste mit Marken:
Abwertungen aufgrund besonderer Mängel
Es gab nicht allzu viele Punkte, wo eine Abwertung vorgenommen wurde. Sollte die Klingenschärfe und Schnittqualität befriedigend oder schlechter ausfallen, konnte kein besseres Gruppenurteil erzielt werden. Bei ausreichender oder schlechterer Haltbarkeit der Klingenschärfe, konnte das Gruppenurteil für die Haltbarkeit nicht besser ausfallen. Sollten Korrosionsbeständigkeit und Bruchfestigkeit ausreichend oder mangelhaft ausfallen, konnte das Gruppenurteil höchstens eine halbe Note besser ausfallen. Bei unzureichender (ausreichend abwärts) Verbindung von Griff und Klinge, konnte die Haltbarkeit höchstens eine Note besser ausfallen. Sollte die Haltbarkeit ausreichend oder schlechter ausfallen, wirkte sich das auf das gesamte Qualitätsurteil aus. In einem solchen Fall, war kein besseres Ergebnis möglich.
Die Abwertungen gestalteten sich somit wie folgt:
Testabläufe der unterschiedlichen Kriterien
Die einzelnen Testabläufe sind wie immer umfangreich und decken alles Wichtige ab. Stiftung Warentest nutzt alle verfügbaren Mittel, um die bestmöglichen Tests zu gewährleisten. Das konnten sie wieder einmal unter Beweis stellen. Wenn man sich anschaut was dabei alles unters Messer kam, kann man wohl nur staunen.
22 Kilogramm Tomaten
20 Kilogramm Möhren
60 Sellerieknollen
120 Ananas
120 Mangos
3 Kilogramm Haselnüsse
6 Meter geschmorten Schweinerücken
Eimerweise Gewürze (Petersilie, Salbei, Rosmarin)
Schneiden, Wiegen, Hacken
Um dieses Kriterium zu ermitteln, kam ein ganzes Kochteam zum Einsatz. Darunter drei weibliche und drei männliche Hobbyköche. Ermittelt wurden dabei die Klingenschärfe und Schnittqualität. Hierfür wurde geschnitten, geschält, gewogen und gehackt. Außerdem wurde ein Conturograf genutzt, um die Dicke und den Winkel der Schneide festzustellen. Ein weiteres Unterkriterium war die Anfangsschärfe der Messer im Neuzustand. Dieses wurde nach der Norm DIN EN ISO 8442–5 bewertet. Natürlich spielte auch die Ergonomie eine bedeutende Rolle. Schließlich ist diese ausschlaggebend, wenn es um das Nutzen eines Kochmessers geht. Das ist unter anderem wegen der Balance der Fall.
Haltbarkeit
Bei der Haltbarkeit wurden unterschiedliche Aspekte betrachtet. Dazu zählte unter anderem die Haltbarkeit der Klingenschärfe. Hier kam auch ein Experte zum Einsatz, der beurteilte, ob und wann das Kochmesser nachgeschärft werden müsste. Andere Punkte die bezüglich der Haltbarkeit behandelt wurden, waren die Beständigkeit der Stahlklinge gegen Risse, die Verbindung von Griff und Klinge, sowie die Bruchfestigkeit. Letztere wurde durch einen Falltest aus 1,2 Metern Höhe ermittelt. Dieser wurde 20-mal durchgeführt. Eine echte Bewährungsprobe.
Reinigen
Ob eine reinigungsfreundliche Verarbeitung vorliegt, wurde gemäß der Norm DIN EN ISO 8442–1 ermittelt. Ein weiteres Kriterium war der Reinigungsaufwand. Bewertet wurde dieses Unterkriterium von zwei Experten. Dabei ging es vordergründlich um die manuelle Reinigung. Eine Spülmaschinenreinigung wurde nur dann untersucht, wenn der Hersteller eine solche nicht verneint hatte. Des Weiteren wurde auch die Freisetzung von Metallen ermittelt, die bei einer Reinigung anfallen.